
Er ist fraglos einer der Großen der Bergfotografie. Hat 30 Jahre lang die Objektive seiner Kameras auf die Schönheiten der Landschaften und auf die Ästhetik des Extremsports gerichtet. Hat dabei die persönlichen Erfahrungen im Sport und in der Verbundenheit zu den Bergen und der Natur einfließen lassen. Seine Bücher haben Qualitätsmaßstäbe gesetzt, an die nicht leicht heranzukommen war. „Irgendwann aber schien mir in Sachen Bergfotografie alles getan“, sagt Wiesmeier zurückschauend. „Das ganze Genre hat sich in einer Endlos-Spirale wiederholt...“ Sein Weg führte zunächst in die Werbung. Seine Hinwendung zum Film mag ebenfalls als Ausbruch aus der Schublade „Bergfotografie“ zu werten sein, träfe die Sache aber nicht auf den Punkt. Wiesmeier genügt es schon lange nicht mehr, auf der ewigen Spirale unterwegs zu sein; er sucht nach Entwicklungen, nach immer neuen Möglichkeiten, seine Gedanken zum Gebirge, zum Sport und zu gesellschaftlichen Veränderungen in Bilder zu fassen.
Was er ab heute beim FILMFEST ST. ANTON präsentiert ist aber nicht mehr Suche, ist Finden im wahrsten Sinn des Wortes. „Berg Heil“ heißt seine Ausstellung. 18 Großformate, 150 mal 100 Zentimeter. Alpine Klischees, provozierend und bedrückend gut. „Die Veränderung der Gesellschaft ist ein Thema, das mich von Jahr zu Jahr immer mehr beschäftigt, um nicht zu sagen beängstigt. Was ist passiert mit den mir so ‚heiligen’ Bergen? Gibt es sie überhaupt noch? Oder werden sie erdrückt von diesem Massenansturm samt Vollkasko-, Vollpension- und Vollrausch-Mentalität?“